Lisa Hirmer

Rezension zu „Sterbewohl“ von Olivia Monti

Deutschland ist zum Überwachungsstaat geworden in dem Alter und Arbeitslose als „Sozialschmarotzer“ gelten und verachtet werden. Leute die zu alt oder zu krank sind um in die Staatskassen einzuzahlen werden zum „Sterbeseminar“ eingeladen. Dort werden ihnen die Vorteile eines selbstbestimmten Todes durch die Pille „Sterbewohl“ erläutert. Nadja und ihre Freunde erhalten die Einladung zum Seminar, fühlen sich jedoch noch zu jung um abzutreten. Allerdings kennen sie niemanden der lebendig vom Seminar zurückgekehrt ist. Sie organisieren eine Journalistin, die mit ihnen zum Sterbeseminar fährt und wollen testen ob die Entscheidung für den Tod dort wirklich so freiwillig ist.

Die Truppe um Nadja ist bunt gemischt, spiegelt dadurch die Realität gut wieder. Die Parallelen zur NS-Zeit, in der Alte und Kranke herabgewürdigt wurden, sind eindeutig und erschreckend. Das Buch spiegelt (traurigerweise) sehr die Realität wieder. Wie viele Leute nicht zufrieden sind, aber sich nicht trauen aufzubegehren, aus Angst um sich selbst und ihre Familien.
Die Geschichte ist gut aufgebaut, die Spannungskurve zwar meistens flach, aber konstant vorhanden. Irgendwie wollte man immer wissen wie es mit den Senioren weiter geht.
Das Ende gefällt mir gut!

Eine tolle Sozialkritik, verpackt in eine unterhaltsame Lektüre!

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