Lisa Hirmer

Rezension zu „HAUSKONZERT“ von Igor Levit und Florian Zinnecker

Igor Levit gehört zu den besten Pianisten seiner Generation. Doch sein Wirken geht weit über die Musik hinaus: Er erhebt seine Stimme gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Art von Menschenhass. Er engagiert sich für den Klimaschutz und tritt für die Demokratie ein. Was treibt ihn an? Woher rührt seine Energie? Der Journalist Florian Zinnecker begleitet Igor Levit durch die Konzertsaison 2019/20. Gemeinsam erleben sie eine Zeit der Extreme. Es ist das Jahr, in dem Levit öffentlich Partei gegen Hass im Netz ergreift und dafür Morddrohungen erhält. Das Jahr, in dem er für Hunderttausende Hauskonzerte auf Twitter spielt. Und das Jahr, in dem er zu sich selbst findet – als Künstler und als Mensch.

Zuerst möchte ich mich den wenigen negativen Punkten widmen.
Der Werdegang Igor Levits ist leider nicht chronologisch geordnet. Dies wäre nicht so schlimm, wenn man immer eine Zeitangabe zu den einzelnen Absätzen fände. Da dies jedoch nicht so ist, fiel es mir oftmals schwer, herauszufinden wann und wo die Erzählung gerade steht. Beispiel: Im einen Moment wird ein Freund von ihm erwähnt, später stirbt dieser und noch später im Buch ist das Kennenlernen thematisiert. Das hat mich oft rausgebracht.

Ansonsten war das Buch wirklich interessant! Ich habe einen unglaublichen Respekt vor der Entwicklung die Igor gemacht hat, sowohl menschlich, als auch als Pianist. Seine Gedankengänge, auch die Gefühlswelt, waren sehr menschlich und nahbar.
Die politische Seite gefällt mir extrem gut! Ich stimme seinen Ansichten komplett zu und finde es grandios dass er Leute zum Nachdenken anregt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und steht für Themen ein die ihm wichtig sind.

Die entstehung der titelgebenden Hauskonzerte war sehr interessant, irgendwie auch emotional. Schön dass sie ihm so viel gegeben haben und ich hoffe dass er sich diese Freiheit weiterhin behalten kann!
Ich hätte mich gefreut noch etwas mehr über Igor als Aktivisten zu lesen und nicht nur über den Weg dahin. Doch auch so war das Buch politisch und sehr interessant.

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