Lisa Hirmer

Rezension zu „Der Morgen davor und das Leben danach“ von Ann Napolitano

An einem Sommermorgen besteigen der zwölfjährige Edward und seine Familie ein Flugzeug, das sie von New York nach Los Angeles bringen soll. Auf halbem Weg über das Land stürzt das Flugzeug ab. Edward ist von einhundertzweiundneunzig Passagieren der einzige Überlebende. Was geschah in den Stunden davor? Wie geht sein Leben nach dem schmerzvollen Verlust weiter? Die atemberaubende Odyssee eines Jungen, dessen einsames Herz wieder lernen muss zu lieben.

Der Roman ist geteilt, es wechseln sich Kapitel über die letzten Minuten im Flugzeug ab mit Kapiteln über Edwards neues Leben. Man erfährt von vielen Flugpassagieren die persönliche Geschichte, weshalb sie an Bord der Maschine sind. Das macht sie sehr realitätsnah und menschlich. Sie sind eben nicht nur eine unbekannte Masse, sondern es waren Menschen mit Hoffnungen und Träumen.

Das Buch hat mich wirklich gefesselt. Ich habe mit Edward mitgefühlt und für ihn gehofft, dass er lernt mit seinem Verlust zu leben.
Edwards Tante Lacey und deren Ehemann John sind beide überfordert mit Edward und dem Unglück. Sie sind oft uneinig wie sie mit Edward umgehen sollen und machen sich viele Sorgen um ihn. Darunter leidet natürlich auch ihre Beziehung.
Zum Glück hat Edward Shay an seiner Seite, bei ihr findet er die Ruhe, die seine Tante ihm nicht geben kann. Shay nimmt nur selten ein Blatt vor den Mund und konfrontiert Edward des Öfteren mit unbequemen Gedanken.

Edwards Entwicklung ist wirklich gut gelungen. Er lernt nach und nach was ihm dabei hilft das Erlebte zu verarbeiten und dass er in Shay immer eine Stütze hat. Mir gefällt Edwards Aufarbeitung des Absturzes gegen Ende des Buches.
Generell ist es super, dass die Geschichte selten richtig traurig wird, denn das kann bei solch einem schwierigen Thema leicht passieren. Der Schreibstil bleibt jedoch immer recht locker, dabei aber empathisch und respektvoll. Das ist der Autorin wirklich gut gelungen!

Absolute Empfehlung!

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