Lisa Hirmer

Rezension zu „Die Tote mit der roten Strähne“ von Kathleen Kent

Detective Betty Rhyzyk aus New York City hat es zum Dallas Police Department verschlagen, Abteilung Narcotics. Betty kommt aus einer polnischen Cop-Dynastie, ist lesbisch und auffällig rothaarig. Texas ist, wie sie bald merkt, nichts für schwache Nerven, denn hier kämpfen mexikanische Drogenkartelle und fundamentalreligiöse Sekten, durchgeknallte Stalker und Society-Ladys mit allen Mitteln um einen Platz an der Sonne.
Als gleich der erste Einsatz, bei der sie die Ermittlungen leitet, völlig außer Kontrolle gerät und der Drogenboss entkommen kann, ist Betty entschlossen, ihre Kollegen zu rächen und ihren Ruf wiederherzustellen. Aber kurz nach der schief gelaufenen Razzia liefert jemand ein Paket mit fiesem Inhalt bei Betty ab und hinterlässt eine rote Haarlocke auf ihrem Bett – jemand, der zu einer kriminellen Organisation gehört, die noch viel furchterregender ist als das Kartell und die es anscheinend auf sie, die auffällig rothaarige Detective Betty Rhyzyk, abgesehenhat …

Das Cover hat mir richtig Lust auf das Buch gemacht! Ich mag kontrastreiche Bilder bei Thrillern, da bin ich sofort neugierig.
Betty ist ein unkonventioneller Charakter als Protagonist eines Thrillers. Als lesbische Frau hat sie es im Job oft nicht leicht, ihre Kollegen nehmen sie nicht ernst oder machen Witze über sie. Dass sie zudem eine schwierige Vergangenheit hat, ist für Ermittler in Thrillern ja nichts neues. Auch dass Betty versucht es durch „Stärke“ nach außen auszugleichen ist ziemlicher Standard. So richtig sympathisch wurde sie mir selten, ab und an spürte ich etwas Empathie, meist bei Bettys Gedanken an ihre Partnerin Jackie. Da war Betty endlich nahbar und realistisch.

Der Thriller startet spannend und humorvoll, doch die Spannung verliert sich auf den Seiten. Es passiert zwar viel, doch ist die Verbindung zwischen den verschiedenen Fällen nur ganz lose.
Am Höhepunkt des Buches, muss Betty sich allein durchschlagen. All das ist hauptsächlich blutig, aber wenig spannend.
Die titelgebende rote Strähne spielte auch nur eine untergeordnete Rolle, da hätte ich mir mehr Kontext gewünscht.

Der Schreibstil war nicht schlecht. Er war leicht zu lesen, hatte unterschwelligen Humor, die Beschreibungen waren weder ausufernd, noch zu knapp. Wäre die Geschichte nicht so langatmig, wäre vielleicht auch Spannung aufgekommen.

Für mich war es ein mittelmäßiger Thriller.

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