Lisa Hirmer

Rezension zu „A reason to stay“ von Jennifer Benkau

Irgendwo ankommen, nicht mehr weglaufen und vor allem: nie wieder in ihrem alten Auto schlafen. Nichts wünscht sich Sibyl, genannt Billy, mehr, als endlich ein Zuhause zu finden. Was sie gar nicht braucht, ist noch mehr Chaos in ihrem Leben – bis sie Cedric buchstäblich in die Arme läuft. Mit dem schiefen Lächeln, dem trockenen Humor und der entwaffnenden Ehrlichkeit berührt er etwas in Billy, das sie verloren glaubte. Doch die Gerüchte, die man auf dem Liverpooler Uni-Campus über ihn erzählt, entsprechen der Wahrheit: Cedric verbringt nie mehr als eine Nacht mit einer Frau. Als Billy den Grund erfährt, weiß sie, dass sie sich von ihm und seiner Dunkelheit fernhalten sollte. Nicht nur zu ihrem Schutz, sondern auch zu seinem …

Ich finde es super, dass die Triggerwarnung am Anfang ist, denn ich hatte nun schon häufiger Bücher gesehen, bei denen sie am Schluss sind. Ist dann einfach nicht mehr hilfreich. Das finde ich hier sehr gut gelöst.

Der Schreibstil hatte mich sofort überzeugt, obwohl ich eigentlich nicht so sehr der Fan von Young Adult bin. Aber der Stil war irgendwie locker und leicht, so dass ich mich mit den Charakteren wohlgefühlt habe.
In die Geschichte sind sehr wichtige Themen verpackt. Viele sind dabei nur angeschnitten, so wie der Umgang mit Homosexualität oder dass ein „Nein“ wirklich „Nein“ heißt und nicht begründet werden muss.

Die Beziehung zwischen Cedric und Billy vermittelt zwar Tiefgang, aufgrund der komplexen Themen. Allerdings bleibt sie emotional ehr etwas oberflächlich. Ich finde es sehr schade, denn die Themen, vor allem bei Cedric, hätten durchaus mehr Raum bekommen dürfen. Generell wäre es schön gewesen, wenn hier noch etwas mehr vom Miteinander und dem Umgang von Cedrics Umfeld mit seiner Erkrankung Eingang ins Buch gefunden hätte. Das ist es nämlich, was solche schwierigen Themen dann ausmacht und das Tabu bricht.

Die Wendung kurz vor Schluss war für mich relativ vorhersehbar, aber trotzdem gut gestaltet. Es war spannend zu lesen, wie Billy an sich selbst zweifelt.
Das Ende war dann sehr glatt geschliffen. Es war zwar schön, all die Charaktere nochmal zu treffen, die man so ins Herz geschlossen hat, allerdings fehlte auch hier ein bisschen die emotionale Komponente.

Generell hat mich das Buch sehr gut unterhalten, nur ab und an wäre etwas mehr Tiefgang schön gewesen.

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