Lisa Hirmer

Rezension zu „Stell dir vor – Mit Mut und Fantasie die Welt verändern“ von Rob Hopkins

Wir leben in einer Welt, die es uns nicht gerade einfach macht, der Zukunft voller Hoffnung entgegenzublicken: düstere Nachrichten zu Klimakrise, Artensterben, Ernährungsunsicherheit, dem Zerbrechen von Ökosystemen und radikalen politischen Bewegungen stehen an der Tagesordnung. Vertrauen in der Bevölkerung, dass sich alles zum Besseren wenden kann? Fehlanzeige. Aber warum scheint es eigentlich so schwierig, Lösungen für diese Probleme zu finden? Rob Hopkins gibt uns die Antwort: Weil wir verlernt haben, unsere wichtigste Fähigkeit einzusetzen: unsere Vorstellungskraft. Die einfache Frage zu stellen: Was wäre, wenn? Um eine neue Welt zu kreieren, müssen wir sie uns zuerst vorstellen können. Wir müssen unsere Fantasie einsetzen. Und wenn wir das vollbringen, dann sehen wir sie plötzlich ganz klar, entdecken die Kraft unserer Gedanken, die uns zuflüstern, dass wir es – doch noch! – schaffen können. Hast du den Mut, dich darauf einzulassen?

Die Idee hinter dem Buch ist großartig. Wir müssen endlich aufhören zu protestieren was alles schief läuft und wie mies es ist. Stattdessen müssen wir anfangen an die Zukunft zu denken und was man tun müsste, um diese gut und lebenswert zu gestalten.
Jeder der schon einem guten Redner, zuhören durfte, der weiß, der Redner schafft es sein Publikum in den Bann zu ziehen und zu begeistern. Rhetorik ist dabei das eine, aber noch viel wichtiger ist die Fantasie die dem innewohnt. Denn ohne eine Idee ist der beste Redner nichts.

Das Buch steckt voller „Was wäre wenn…“-Fragen, die bereits gestellt wurden. Der Autor erläutert dann genau, wie bestimmte Gruppen oder Orte darauf geantwortet und einen Wandel vollzogen haben. Egal ob im Kleinen oder im Großen. Es zeigt, dass eine Revolution für gewöhnlich von unten startet und jeder etwas dazu beitragen kann. Wir müssen nur endlich wieder lernen fantasievoll zu sein und Möglichkeiten statt Probleme zu sehen. Wenn wir das schaffen, dann können wir jede Krise meistern.

Bezüglich dieser Gedanken war das Buch unheimlich inspirierend und motivierend. Durch die vielen Beispiele erkennt man, dass schon eine einzige Person reicht um etwas zu ändern und das genau das bereits überall auf der Welt passiert. Allerdings machen die vielen Beschreibungen das Buch auch manchmal etwas langatmig zu lesen. Zwischendurch versucht der Autor das etwas aufzulockern und erzählt dabei leider oft Nichtigkeiten, die mich persönlich gelangweilt haben. Es interessiert mich in dem Moment nicht, wo er sich mit der Person die gleich einen Kommentar abgibt getroffen hat, welches Wetter es dabei hatte und wohin die Person danach weiter muss. Solche Passagen haben mir das Buch etwas verleidet.
Zusätzlich hätte etwas Struktur den verschiedenen Kapiteln nicht geschadet. Es wäre übersichtlicher gewesen, wenn die einzelnen Beispiele nicht im normalen Fließtext erläutert worden wären, sondern eigene Unterkapitel erhalten hätten. So war es manchmal mühsam die einzelnen Umsetzungen auseinander zu klauben. Generell war es dadurch oft mühsam, dem Autor gedanklich zu folgen.

Trotz alledem empfinde ich das Buch als sehr wertvoll und empfehlenswert!

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