Lisa Hirmer

Rezension zu „Eifersucht“ von Jo Nesbø

Der Athener Ermittler Nikos Balli, ein Spezialist für das Mord-Motiv Eifersucht, ist seit dem Verlust seiner großen Liebe ein Getriebener. Auf der Insel Kalymnos soll er einen Vermissten finden, Julian. Er und sein Zwillingsbruder Franz waren in dieselbe Frau verliebt, Helena, Tochter eines Gastwirts der Insel. Es kam zum Streit, und seitdem hat man Julian nicht mehr gesehen. Sein Handtuch wurde am Strand gefunden, ist der junge Mann beim morgendlichen Schwimmen ertrunken?

Balli ermittelt und stößt auf immer mehr Beweise, dass Franz seinen Bruder ermordet hat – aber dann wird Julian gefunden, gefesselt und entkräftet in einer Höhle. Doch wo ist Franz? Balli muss all sein Gespür aufbringen, seine eigene schmerzvolle Erfahrung, um den Kampf der Zwillinge um Helena zu stoppen …

Anders als die Beschreibung erwarten lässt, dreht sich nicht das ganze Buch um diese Geschichte. Insgesamt sind es 7 einzelne (Kurz-)Geschichten, die sich um das Motiv der „Eifersucht“ drehen. Zwar keine schlechte Idee, doch war das Buch dadurch ganz anders als ich es erwartet hatte. Ich dachte, dass die sieben Geschichten zumindest miteinander im Kontext stehen, wenn der Inhalt von einer (!) Geschichte so ausformuliert wird.
Entsprechend fällt es mir nun schwer das Buch zu bewerten.

Die erste Geschichte gefiel mir sehr gut. Die zweite empfand ich als etwas langwierig und sehr auf Kletterei bezogen. Das ist die Geschichte, die auch beim Klappentext erwähnt wird. Nikos Balli ist eine Hauptfigur, die mir nicht sonderlich sympathisch ist und mir die Lektüre deshalb etwas schwer gemacht hat.
Auch die weiteren Geschichten konnten mich nicht überzeugen. Den Schreibstil empfand ich oftmals als sehr nüchtern, wodurch für mich keine Spannung aufkam. Zusätzlich waren sie sehr vorhersehbar und mit offenem Ende.

Da dies mein erstes Buch von Jo Nesbø war, kann ich den Stil nicht mit seinen anderen Büchern vergleichen. Allerdings hat mich das Buch nicht überzeugen können. Vermutlich werde ich dem Autor mit einem „klassischen“ Krimi noch eine Chance geben, doch dieses Buch war für mich leider verschwendete Zeit.

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